RBB – „der Tag“ berichtet am 26.09.2025 über die geplante östliche Zuwegung zum S-Bahnhof Westkreuz.
Auf Nachfrage des RBB wird von offizieller Seite die Zuständigkeit und Verantwortung jeweils auf die anderen geschoben…
Immer hin teilt der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf dem RBB dann doch noch mit, dass absehbar keine finanziellen Mittel für die Umsetzung zur Verfügung stünden…
Sind Sie vom Vorhaben in Ihren Rechten oder Belangen berührt, können Sie Ihre Einwendung online über das Portal erheben. Alternativ können Sie bei den in der Bekanntmachung genannten Auslegungsstellen Einwendung erheben.
Letzter Tag für Einwendungen:06.10.2025
Ein Belang kann jedes schutzwürdige Interesse rechtlicher, wirtschaftlicher oder ideeller Natur sein.
Einwendungen können Sie erheben als Bürgerin oder Bürger (Privatperson)
Des Weiteren können weiterhin Einwendungen und Stellungnahmen per E-Mail und per Post eingereicht werden.
Eine Vielzahl alter Bäume müßten zur Herstellung dieses geplanten Weges auf 8 Meter Breite abgeholzt werden: Damit geht wieder ein Stück Natur verloren, zu dem fehlt dann die schallschluckende Wirkung der Baumkronen, so dass der Bahnlärm direkt auf die Häuser der Dernburgstraße trifft
Es wird auf knapp 400m Weg eine 4,5 m breite Trasse mit Pflaster versiegelt die bisher zu ca. 70% naturnahe Grünflächen von Gärten, Wald und Böschungen sind
Eine Wegeanalyse zeigt, dass nur etwa 68 Hausnummern von einem direkten Weg zum Westkreuz profitieren würden. Für alle anderen Straßenzüge liegen die Stationen Charlottenburg oder ICC Messe Nord näher
Das potentielle Einzugsgebiet des Zugangs zum Westkreuz ist jetzt schon mit ÖPNV gut versorgt, deutlich besser als andere Stadtteile – das Geld könnte sinnvoller an anderer Stelle investiert werden
Die Bedarfsanalyse geht davon aus, dass täglich ca. 10.000 Ein- und Aussteiger den Weg und die Brücke nutzen – das sind 3 mal soviel Personen wie es Einwohner im o.g. Einzugsgebiet gibt
Die Bedarfsanalyse berücksichtigt nicht die Planung zum Stadteingang West, wodurch die Nutzerzahlen der Brücke deutlich über der kalkulierten liegen werden und die Brücke mit 2,5m zu schmal ausgelegt sein wird – die Planung ist nicht zukunftsfähig, die Brücke müßte mit dem Stadteingang West schon wieder abgerissen und neu ersetzt werden – Steuergeld wird verschwendet statt die parallellaufende Planung mit einzubeziehen
Eine Mauer die ein Habitat für einen seltene Farn ist, würde abgerissen werden. Es handelt sich um sehr seltene, geschützte und an dieser Position in der Flora-BB erfasste Pflanzen (Asplenium ruta-muraria oder auch Mauer-Streifenfarn). Quelle: https://westkreuzpark.de/denkmaltag/denkmaltag-2025/
Neue Zuwegung zum S-Bahnhof Westkreuz – Planung des Bezirks VERÖFFENTLICHT
Damit man in Zukunft von der Rönnestraße zu Fuß den S-Bahnhof Westkreuz erreichen kann, plant der Bezirk an dieser Stelle den Bau einer 8 Meter breiten Schneise durch die Kleingartenanlage. Dieses enorme Maß ist notwendig, um den 4,5 Meter breiten Fußweg mit Randstreifen, Lichtmasten und 3 Meter breiter Versickerungsmulde aufzunehmen. Mit leichter Steigung soll diese 392 Meter lange Zuwegung beinahe gerade auf die ebenfalls geplante neue Fußgängerbrücke am Westkreuz zuführen. Dazu müssen alte Bahndämme abgetragen, viele Bäume gefällt und Böschungen der Bahntrasse mit Betonstützwänden abgefangen werden.
Ein teurer
Eingriff in die Natur – verkehrstechnischer Gewinn oder Angstraum?
Die Zahl der
Haushalte im Bereich Rönnestraße/Holtzendorffstraße, für die der
geplante Weg zum Westkreuz kürzer wäre als die Strecke zu den
Stationen Charlottenburg oder Messe Nord, ist gering. Zudem wird der
gefangene, beidseitig von bis zu 2 Meter hohen Zäunen eingefasste
Weg wenig attraktiv, vor allem nachts. Wir Gärtner fordern die
Offenlegung der Kosten und eine Diskussion über den wirklichen
Nutzen. Eine Bedarfsanalyse, die aus dem Jahr 2004 stammen soll,
sowie die ermittelten Kosten werden zum gegenwärtigen Zeitpunkt vom
Bezirk unter Verschluss gehalten.
Hier entsteht ein Projekt, das den Steuerzahler nicht nur viel Geld, sondern die Anwohner auch ein Stück Natur kostet, Natur, die ein wichtiges Gut im Bezirk für Erholung, Artenvielfalt und Klima ist. Ein besonderes Naherholungsgebiet ist bedroht
In einer gemeinsamen Aktion wurde die geplante Grenze der Wegschneise zum verbleibenden Grün vor Ort mit //Rot//Weiß//-Flatterband markiert, um den Einschnitt optisch quer durch die Gärten und Wege wahrnembar zu machen.
Die
östliche Zuwegung zum Westkreuz wird als großer Wegevorteil für die
Anwohner von Rönne- und Dernburgstraße im Norden und von der
Ringbahnstraße und Heilbronnerstraße im Süden bezeichnet.
Welche Häuser aber tatsächlich einen Wegevorteil haben wird in der angefügten Grafik deutlich:
Die
Grundlage dazu ist die Karte mit den Wegestrecken, die beim 2.Workshop,
dem World – Cafe, als Fakten vom Büro Fugmann Janotta und Umweltamt
ausgehängt war. Nicht ganz offensichtlich hervorgehoben, muss man
feststellen, dass man von Norden 392
m (dunkel grüne Linie) und von Süden erst einmal mindestens 401 m
(gelbe Linie) durch unbewohntes Gebiet gehen müsste, um vom Straßenland
den S-Bahnhof Westkreuz zu erreichen
Im Süden längere Wege
Betrachtet man nun die Entfernungen zu den bereits erschlossenen S-Bahnhöfen, stellt man fest, dass im Süden der S-Bahnhof Halensee nur 317m vom Beginn der südlichen Zuwegung entfernt ist! Demnach wäre es ein Wegenachteil von hier zum Westkreuz zu laufen, denn die Strecke dorthin istmindestens 401m lang. Wenn das Baubudget für eine neue Fußgängerbrücke von der Ringbahnstraße über die S-Bahn Tangente nicht reicht, wäre der Weg zum Westkreuz sogar 509 m lang.
Das heißt: Von Süden ergibt sich für Jede und Jeden Anwohner selbst direkt vom Zugang -z.B. Lützenstraße 8- ein Wegenachteil wenn
er zum Westkreuz ginge, von mindestens 84 m bzw. ohne neue Brücke sogar
192m mehr, gegenüber dem nahe gelegenen S-Bahnhof Halensee. Wer würde
diese Strecke zusätzlich gehen?
Im Norden nur 68 Häuser mit Wegevorteil
Im
Norden stellt es sich ein wenig anders dar: Unter Berücksichtigung von
392m Weg vom Ende der Rönnestraße bis zum S-Bahnhof Westkreuz, ergeben
sich die grünen Umkreise um die S-Bahnhöfe Messe Nord und Charlottenburg
mit einem Radius von 392m. Mit den Pfeilen sind die Straßenteile
markiert deren Weg kürzer nach Westkreuz ist (roter Pfeil) und deren Weg
kürzer zu einem der anderen beiden S-Bahnhöfe kürzer ist (blauer
Pfeil). Daraus ergibt sich eine rot umrandete und rosa hinterlegte
Fläche von 0,074km², die das Einzugsgebiet für den Bahnhof Westkreuz
darstellt – das Gebiet umfasst ca. 68 Häuser.
Planung für 3330 Einwohner
Somit
kann man zusammenfassen, dass für die nördliche und südliche Zuwegung
insgesamt nur ca. 68 Häuser einen Wegevorteil zur S-Bahn über den
S-Bahnhof Westkreuz hätten. Bricht man dies auf die Fläche von 0,074 km²
herunter und setzt man die Einwohnerdichte von ca. 450 Einwohner / ha
(Umweltatlas 2016) hoch an, ergeben sich mit 7,4 ha insgesamt 3.330
Einwohner die einen Wegevorteil hätten.
Dabei
ist noch nicht berücksichtigt, dass der nördliche Teil zusätzlich noch
durch Buslinien auf der Kantstraße erschlossen ist, die nur 100 m – 200m
entfernt liegen und einen Weg zum Westkreuz von 600 m – 700 m
uninteressant machen.
Zahlen vs. Prognose
Das
Bezirksamt beruft sich für die Herstellung des östlichen Zugangs des
Westkreuzes auf eine Prognose von 5.000 Einsteigern und 5.000
Aussteigern pro Tag.
Somit müssten alle 3330 Einwohner (inklusive Säugling bis Rentner, Rad- und Autofahrende) der oben genannten Fläche 1,5 mal am Tag Abfahren und Ankommen, um diese Zahl zu erreichen. Oder aus anderen Bereichen müssten Personen den Umweg zum Westkreuz in Kauf nehmen.
Eine Attraktivitätssteigerung des ÖPNV und neue Fahrgäste durch die geplante Erreichbarkeit des Westkreuzes, lassen sich mit den längeren Wegen wohl nicht erreichen.
Umwelt- und Verkehrsstadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) erläutert auf die Einwohneranfrage nach der 8m breiten, eingezäunten Wegschneise in der 5. Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf „Die Pläne sähen bei Weitem nicht so massiv aus und baulich so intensiv angelegt“ und spricht von einer „Fehlinformation“ .
Fabian Schmitz-Grethlein – Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung – twitterte „es handelt sich um einen Weg von 2,5 Metern Breite, überwiegend auf bestehenden Wegen“